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Schwabhausen

Die Gemarkung und das Dorf Schwabhausen (581 m ü.d.M.) liegen ca. 6 km östlich von Weil und breiten sich in flachem Gelände aus; nach Norden und Westen von Hügelketten, nach Süden und Osten von großen Wäldern eingesäumt. Die Staatsstraße 2054 trennt das alte Straßendorf Schwabhausen im Norden von der neuen Siedlung im Süden, die direkt an der Bahnlinie München – Lindau liegt.

© Gemeinde Weil

Am Nordwestrand zieht sich in einer schmalen Niederung ein Quellmoor hin, dem ein Bächlein entströmt. Dieser wasserreichen, sumpfigen Senke verdankt der Ort wohl, wie viele „Hausen”-Orte, einen Teil seines Namens. Den anderen Namen dürfte ihm ein „Swapo” in der Zeit der Landnahme gegeben haben.
Schwabhausens Geschichte beginnt wohl in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. In einer Dießener Schenkungsurkunde um 1150 wird eine halbe Hube erwähnt, die „Berthold von Swaphusin seligen Andenkens für die Ruhe seiner Seele der Hl. Maria zu Diezzen gegeben hat.” Außerdem erfahren wir aus diesem Sätzchen zum ersten Mal von einem Edelsitz in Schwabhausen zu Anfang des 12. Jahrhunderts. Um 1150 erscheint ein Oudalricus de Swaphusen. 1170 tritt in einer Schenkungsurkunde von Wessobrunn ein Heinrich von Schwabhusen auf.

Schwabhausens Pfarrkirche lag ehemals weitab vom Dorf, nämlich in der sumpfigen Senke am Weg nach Geretshausen; eine Feldkapelle hält den Platz noch fest. Seit 1681 wurde mehr und mehr die Leonhardskapelle im Dorf als Gebets- und Gottesdienstraum benutzt. Die spätgotische St. Leonhardskapelle, im südlichen Ortskern gelegen, ist ein bemerkenswerter Bau aus dem Jahre 1478. Das Äußere zeigt gestufte Strebepfeiler und einen aus Ton geformten Kleeblattbogenfries; im Altarraum ein zierliches Sterngewölbe mit Stuckrippen auf Laub- und Pflockkonsolen. 1701/02 wurde in der Mitte des Straßendorfes die neue Pfarrkirche Hl. Kreuz vom Landsberger Maurermeister Michael Beer errichtet. Der Turm im nördlichen Chorwinkel mit Doppelzwiebelhaube zeigt eine charakteristische Architektur aus Pilastern, Segmentgiebel und Blendornamenten am achteckigen Oberteil. Der Kirchenraum enthält einen spätbarocken Hochaltar mit schönen Holzfiguren von J. Luidl und zwei Seitenaltären. Auch in Schwabhausen hinterließ der Zweite Weltkrieg seine Spuren.

Am westlichen Ortsausgang befinden sich am Bahnkörper drei Judengräber. Feindliche Aufklärer hatten an dieser Stelle einen abgestellten Munitionszug festgestellt. Daneben stand auch ein von Juden besetzter Zug aus dem Kauferinger Lager (Zweiglager von Dachau). Kurz darauf erschienen Flieger und schossen diesen Zug zusammen. Die Zahl der Toten wird mit 120 angegeben. Die Verwundeten kamen – es war einer der letzten Kriegstage ins Lazarett nach St. Ottilien. Auf den über den Gräbern errichteten Gedenksteinen wurde eine jüdische Inschrift angebracht.

Zum Ortsteil Schwabhausen gehört auch der Weiler Machelberg mit zwei großen Bauernhöfen. Klein, aber geschichtlich bedeutsam, liegt Machelberg an der Kreisstraße nach Eresing; direkt an der Bahnlinie Lindau-München. Die Bahnüberführung wurde 1899 gebaut und in den Jahren 1985/1986 wurde die jetzige Umgehungstraße mit einer neuen Brücke erstellt. Alte Grabhügel und anscheinend auch eine vorgeschichtliche Befestigungsanlage auf dem nach Nordost sich erstreckenden Höhenzug, auf dem noch viele Eichen stehen, verraten einen in grauer Vorzeit besiedelten Ort. Ziemlich sicher ist der Name zu deuten.
Das altdeutsche Wort mal, mahal, machel bedeutet Spruch im Sinne von Rechtsspruch. Eine andere Bedeutung für mal, mahel ist Zeichen. Beide Bedeutungen lassen eine alte Thingstätte erkennen. Der Gaugraf hielt an bestimmten Orten Gerichtstag ab. Zum Zeichen seiner Würde ließ er seinen Schild (mal) an einer Eiche aufhängen und sprach Recht.

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